Georgstraße
1999
Baulückenschließung Georgstraße in Köln
Die Baulückenschließung in der Georgstraße in Köln lebt vom Kontrast zwischen der sanierten Hinterhoffabrik und dem straßenseitigen neuen Wohngebäude. Die alten Träger mit Rollen zum Trocknen von frisch gummierten Lkw-Planen auf dem Hof sind noch stumme Zeugen der alten Fabrikation von Abdeckplanen für Lastkraftwagen. Das Projekt sollte Wohnen und Arbeiten in einem Haus ermöglichen, daher wurden im Hinterhofgebäude keine Wohnungsgrundrisse ausgebildet. Die stützenlosen Grundrisse wurden weitestgehend freigehalten und nur durch Sanitäreinbauten ergänzt.
Der straßenseitige Baukörper vermittelt zwischen den verschiedenen Geschossigkeiten der angrenzenden Gebäude. Durch die Ausbildung des verglasten Fassadenerkers und der eingerückten Balkone erhält der hohe Gebäudeteil eine Eckansicht. So leiten nur die Balkondecken zu dem niedrigeren Nachbargebäude über. Die straßenseitigen Räume erhalten ihren besonderen Charakter vor allem durch den Deckenversatz in der Fassade. Die breite Fensterbank kann als Bank oder Liegefläche benutzt werden, und die Deckentasche lässt das Licht schon weit oben in den Raum und erzeugt so trotz normaler Deckenhöhen Lichtqualitäten wie in hohen Altbauräumen.
Mitarbeiter Peter Menden | Alexander Ottersbach
Reinhard Schneeweiß
Fotos Uwe Spoering
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